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Stähli, Nina: Zauber-ei (2001)

Das Werk Zauber-ei von Nina Stähli auf der Grünanlage des Primarschulhauses Riedmatt, das 2001 von Architekt Adrian Twerenbold realisiert wurde, ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Zauberwerk. Die vier gleich grossen, eiförmigen Aluminiumskulpturen sind räumlich begeh- und erlebbar und erwecken Fantasie- und Bilderwelten. Ausgangslage ist das von der Künstlerin verfasste Märchen Zauber-ei. Die Schulkinder des Primarschulhauses Riedmatt erhielten von der Künstlerin die Aufgabe, die Geheimnisse der Geschichte in Bildzeichen darzustellen. Eine Auswahl der entstandenen Zeichen wurden 1:1 auf die Oberfläche des Gipsmodells eingeritzt und anschliessend in Aluminium gegossen.

Durch die Sprengung der gewohnten Dimension «Ei» bringt die Wahrnehmung der Skulpturen neue Sinnfragen mit sich. Die ovoide Form, die Öffnungen der Skulpturen, die Positionierung und Anordnung im Wald erzeugen eine magische Sphäre, wie sie beispielsweise in Form von Megalith-Formationen in der Bretagne vorkommen. Zauber-ei überzeugt durch seine Einfachheit und besticht durch seine Vielschichtigkeit der Interpretation und Poesie. Die Objekte sprechen die Betrachter auf den verschiedensten Ebenen an: Märchen, Geheimnis, Mystik, Zyklus, Zauber, Musik. Die formal schlichten und organischen Objekte ergänzen die klare Architektursprache des Gebäudes. Die matte, mit Zeichen und Symbolen versehene Aluminiumoberfläche der Skulpturen geht in Harmonie mit der Materialisierung des Schulhauses. Installation, Wald und Bau bilden eine Einheit. Durch weitere Elemente wie Licht, Schatten und Wind entsteht eine zauberhafte, geheimnisvolle Welt – ein Ort, an welchem Kinder sich geborgen fühlen, Verbundenheit spüren, Schutz finden, Geheimnisse austauschen, Ruhe suchen, kommunizieren, träumen, fantasieren, zaubern, spielen, kriechen und klettern.

Nina Stähli wurde 1961 in Cham geboren. Sie lebt und arbeitet in Luzern und Berlin. Von 1983 bis 1985 absolvierte sie die Theaterschule in Rom. Seit 1988 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin. Sie besuchte von 1988 bis 1992 die Bildhauerfachklasse an der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich. Später bildete sie sich am Istituto Statale d’arte Ballardini, Faenza (I) weiter. Sie verbrachte Atelier- und Studienaufenthalt in Köln, London und Tokio. 2007 erhielt sie das Atelierstipendium des Kantons Zug in Berlin und 2015 das Atelierstipendium Flex des Kantons Zug in Arkansas. Stähli schuf zahlreiche Werke für den öffentlichen Raum. Sie ist an Ausstellungen im In- und Ausland präsent.

Nina Stähli, Zauber-ei, 2001, Installation, Aluminium, H 200 cm, B 120 cm, Schulhaus Riedmatt, Riedmatt 41, Eigentum Stadt Zug
Nina Stähli: zauber-ei