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Moore, Henry: The Knife Edge (1961)
Henry Moores frühe Arbeiten entsprechen der traditionellen Kunstschule. Durch seine intensive Beschäftigung mit afrikanischen Bildhauerarbeiten veränderte sich Moores Bearbeitungs- und Kunststil jedoch zusehends: Er bearbeitete seinen Werkstoff direkt und lässt die Unregelmässigkeiten des Materials sowie seine eigenen Bearbeitungsspuren in seine Arbeit einfliessen.
Beim Seebad Seeliken ragt einer göttlichen Gestalt gleich Henry Moores Knife Edge (Messerschneide) in den Himmel. Die rund 3,5 Meter hohe, monumentale Bronzeplastik steht am Übergang von der Parkanlage des Theater Casino zum Seebad Seeliken in der Verlängerung des Holzstegs auf einem Betonsockel. Die Plastik deutet formal Arme oder Flügel an und nimmt nicht zuletzt durch ihre engelhafte Körperbewegung einen unmittelbar weiblichen Charakterzug an. Durch diese Form entsteht die Illusion einer Verschmelzung zwischen Mensch, Vogel und Engel, welche sich je nach Blickwinkel ändert - immer aber schwingt die Ähnlichkeit mit einer weiblichen Figur mit, eine der zentralen Themen in Moores gesamten Werk. Die Plastik, in Anlehnung an den feinen Brustbeinknochen eines Vogels «Messerschneide» genannt, ist sie das dritte von sechs Eexemplaren aus dem Jahr 1976. Diese beruhen alle auf einem 1961 erschaffenen Modell. Knife Edge gehört der Werkgruppe der stelenhaften «standing Figures» an. Die Firma Landis & Gyr erwarb die Plastik 1977 anlässlich einer Ausstellung in Zürich mit der Absicht, es 1981 zur Neueröffnung des Anbaus des Theaters Casino der Stadt Zug zu schenken. Nachdem die Plastik zuerst auf dem Firmenareal von Landis & Gyr ausgestellt wurde, kam sie schliesslich als Schenkung an den heutigen Standort.
Henry Moore (1898-1986) wurde in Castleford, Yorkshire (GB) geboren. Von 1919 bis 1925 studierte er Bildhauerei an der Leeds School of Arts und am Royal College of Art in London. Er lehrte am letzteren sowie an der Chelsea School of Art. 1963 erhielt er den Antonio Feltrinelli-Preis und 1978 das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst. Er schuf viele Werke für den Öffentlichen Raum und war und ist an zahlreichen Ausstellungen weltweit präsent.
Henry Moore, Knife Edge, 1976, Plastik, Bronze, Seebad Seeliken, Artherstrasse 2, Eigentum Stadt Zug, Schenkung Landis & Gyr Stiftung (1981)