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Stadtwanderung I: das Siemens-Areal

Westlich des Bahnhofs breitet sich das Gelände des ehemaligen Industriekonzerns Landis und Gyr aus. Einst ein geschlossener Stadtteil («verbotene Stadt») hat mit der Umstrukturierung des Konzerns die Öffnung des Areals begonnen mit neuen Unternehmungen, neue Überbauungen und einem neuen Erschliessungkonzept: In den kommenden Jahren entstehen Tausende von neuen Arbeitsplätzen und Wohnungen.
Landis und Gyr prägte während Jahrzehntenten das Stadtbild von Zug. Die markanten Gebäuden westliche des Bahnhofs signalisierten dem Besucher die Präsenz des weltweit tätigen Konzern. Der ehemalige Hauptsitz bleibt erhalten und hat dank der klaren Gliederung von seiner Eleganz nichts eingebüsst. Das Areal der ehemaligen Landis & Gyr in Zug weist überdurchschnittliche Standortqualitäten auf. Bahnhof, See und Stadtzentrum sind zu Fuss in nur fünf Minuten bequem zu erreichen. Mit der Bahn ist man in gut 30 Minuten beim Flughafen Zürich. Wenn die Autobahn durch das Knonaueramt in acht bis zehn Jahren fertig gestellt ist, ist der Flughafen Zürich auch mit dem Auto von Zug West aus in gut 30 Minuten erreichbar. Das Siemensareal ist mehr als doppelt so gross wie die Altstadt und bedarf einer besonders überlegten Planung. Diesen Umständen wurde mit der Ortsplanungsrevision 1994 Rechnung getragen, indem dieses ursprünglich reine Industriequartier auch für das Wohnen und für Dienstleistungsbetriebe geöffnet wurde. 1999 haben die Grundeigentümer Siemens Building Technologies AG und den SBB sowie Regierungs- und Stadtrat Entwicklungsplan Areal Landis & Gyr / SBB-West unterzeichnet. Der Entwicklungsplan strebt eine optimale Einbindung in die Orts- und Regionalplanung an, insbesondere die Erschliessung und den Anschluss an das übergeordnete Strassennetz. Kernstück ist die Nordzufahrt, welche den Anschluss der Areals an die Autobahnanschluss in Baar herstellt.  Sie führt von der Aabachstrasse quer durch das Siemensareal zum Autobahnzubringer Baar. Das gesamte Areal wird über zwei neue Strassen erschlossen. Die Landis & Gyr-Strasse ist bereits erstellt und verläuft von der Aabachstrasse zur verlängerten Dammstrasse (Bild). Der nördliche Fussweg verläuft getrennt von der Fahrbahn, er ist vor den Gebäuden platziert. Die Führung des südlichen Fussweges wird im Rahmen der geplanten Überbauung Foyer genau festgelegt. Es ist vorgesehen, im westlichen Teil der Strasse, den eingedollten Siehbach entlang des südlicher Strassenrandes oberirdisch zu führen. Die Landis- und Gyr-Strasse stellte die Verbindung zwischen der neuen – der verlängerten – Dammstrasse und der Abachstrasse her. Die Dammstrasse ist im Bereich zwischen Gubelstrasse und dem künftigem Theilerplatz zurzeit in Ausführung. Entlang der Opus-Überbauung wird ein 4,5 m breiter Gehweg erstellt. Entlang des Strassenrandes von der Gubelstrasse bis zum Theilerplatz wird eine Baumallee und eine neue Strassenbeleuchtung erstellt. Die Strassentwässerung der neuen Dammstrasse wird in der Mitte der Strasse angeordnet. Dies wird die gesamte Strassenanlage großzügig erscheinen lassen und die frühere industrielle Nutzung des Landis & Gyr-Areals in Erinnerung rufen. Am Theilerplatz kommen die neue Nordzufahrt und die Dammstrasse zusammen. Der Platz hat den Namen in Erinnerung des Landis- und Gyr-Gründers erhalten. Auch der Theilerplatz präsentiert sich noch als grosse Baustelle. Die neue Nordzufahrt wird von der Aabachstrasse zur Feldstrasse geführt. Sie ermöglicht nebst der Direkterschliessung des Siemens-Areals neue seitliche Zufahrten zu den Arbeitsplatz- und Dienstleistungsschwerpunkten der Stadt Zug über die Feldstrasse, die Gubelstrasse und die Chamerstrasse/Vorstadt. Zugerstrasse und Baarerstrasse werden vom Druck zur bergseitigen Umfahrung entlastet. Dennoch – und im Besonderen, wenn zur Nordzufahrt auch eine neue Verbindung Neufeld-Baarermatt/Göbli hinzukommt – soll in die alte Baarerstrasse ein Riegel eingebaut werden, um quartierfremden Verkehr durch die Quartiere Arbach und Inwil zu unterbinden. Drei grössere Bauprojekte werden derzeit ausgeführt oder stehen kurz vor der Realisation. Die erste Etappe des Projektes Opus 1 befindet sich im Bau; der erste Trakt ist bezugs- breit. Die zweite Etappe wird vorbereitet. Für das Areal zwischen der Landis & Gyr-Strasse und der Gubelstrasse wurde der Bebauungsplan Foyer erarbeitet. Dieser basiert auf einem Ideenwettbewerb aus dem Jahr 1990. Als Sieger ging das Projekt Foyer von Professor Hans Kollhoff aus Berlin hervor. Im ver- gangenen Jahr wurde das Projekt überarbeitet und der Entwicklungsplanung Landis & Gyr I SBB-West angepasst. Der Bebauungsplan befindet sich zurzeit in Vorprüfung bei der Baudirektion des Kantons Zug. Für den westlichen Teil des Areals Schleife führte die Alfred Müller AG einen Studienauftrag durch. Ende Mai 2001 wurde das Verfahren abgeschlossen. Als Sieger ging das Büro KBCG-Architekten aus Basel hervor. Das Projekt sieht eine Überbauung mit ca. 400 Wohnungen vor. Zurzeit wird das Projekt überarbeitet und ein Quartiergestaltungsplan sowie ein Bebauungsplan erarbeitet. Bereits im Sommer 2002 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden.