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Jahresrechnung 2024 der Stadt Zug: Übergang zur OECD-Mindeststeuer bewirkt Rekordabschluss
Die Stadt Zug blickt erneut auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Insbesondere hervorgerufen durch weitere Aufwertungen bei den juristischen Personen im Zusammenhang mit dem Übergang zur OECD-Mindeststeuer resultiert für das Jahr 2024 ein erfreulicher Ertragsüberschuss von 144.0 Mio. Franken. Budgetiert war ein Überschuss von 5.9 Mio. Franken. Die Steuereinnahmen 2024 betragen 374.9 Mio. Franken. Budgetiert waren 287.3 Mio. Franken. Erstmals erreichen die Steuereinnahmen von 174.1 Mio. Franken der juristischen Personen einen höheren Wert als diejenigen der natürlichen Personen, die 170.9 Mio. Franken betragen.
Das Ergebnis ist im Wesentlichen auf folgende Faktoren zurückzuführen:
– Die Steuererträge der natürlichen Personen fallen um 10.7 Mio. Franken höher aus als geplant. Während der Ertrag der Vermögens- und Einkommenssteuern das Budget 2024 um insgesamt 3.7 Mio. Franken unterschreitet, bewirken höhere definitive Veranlagungen früherer Jahre bei den Einkommenssteuern Mehreinnahmen gegenüber dem Budget von 19.4 Mio. Franken.
– Bei den Steuererträgen der juristischen Personen resultiert im Vergleich zum Budget ein Plus von 64.3 Mio. Franken. Das Jahr 2024 schliesst zwar bei den Kapital- und den Ertragssteuern mit einem Minus von 0.7 Mio. bzw. 0.6 Mio. Franken etwas unter dem Budget ab. Hingegen kommt es auch bei den juristischen Personen zu hohen Steuereingängen aus früheren Jahren. Die Ertragssteuern liegen hauptsächlich infolge weiterer Aufwertungsgewinne im Zusammenhang mit dem Übergang zur OECD-Mindeststeuer höher als budgetiert. Zudem fallen die Ertragssteuern bei den definitiven Veranlagungen früherer Jahre höher aus als erwartet. Diese Effekte waren bei der Erarbeitung des Budgets 2024 im Herbst 2023 nicht in diesem Ausmass zu erwarten.
– Die Sondersteuern von total 29.7 Mio. Franken fallen um 12.7 Mio. Franken höher aus als budgetiert, dies insbesondere aufgrund höherer Grundstückgewinnsteuern im Umfang von 10.0 Mio. Franken.
– Aufgrund der vorbildlichen Ausgabendisziplin aller Departemente fielen die betrieblichen Aufwände um 19.1 Mio. Franken geringer aus als budgetiert.
Insgesamt resultiert bei einem Ertrag von 480.7 Mio. Franken (Vorjahr 455.1 Mio.) und einem Aufwand von 336.7 Mio. Franken (Vorjahr 361.1 Mio.) ein Ertragsüberschuss von 144.0 Mio. Franken (Vorjahr 94.0 Mio.).
Steuereinnahmen auf Rekordniveau – Ertragssituation bleibt volatil
Mit 171.1 Mio. Franken (Vorjahr 171.5 Mio.) sorgten die natürlichen Personen erstmals nicht mehr für den Hauptertrag. Bei den juristischen Personen fiel der Fiskalertrag mit 174.1 Mio. Franken (Vorjahr 163.6 Mio.) erneut markant höher aus. Der Vorsteher des Finanzdepartements, Stadtrat Urs Raschle, freut sich darüber, weist aber gleichzeitig auf die volatile Ertragssituation hin: «Bei den natürlichen Personen sorgen 5.8 Prozent der Steuerzahlenden für rund 60 Prozent der Einkommenssteuern, und bei den juristischen Personen zahlen allen 2 Prozent der Steuerzahlenden rund 95 Prozent des Steuerertrags, dazu kommt, dass rund 85 Prozent der juristischen Personen international tätige Unternehmen sind. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist der Sondereffekt aus den weiteren Aufwertungen stiller Reserven bei Unternehmen, die im Zusammenhang mit der Umsetzung der OECD-Mindeststeuer ihre Bilanzen bereinigt haben. Ohne diesen Sondereffekt hätte die Stadt Zug im Jahr 2024 bei den ordentlichen Steuern der natürlichen und juristischen Personen unter dem Budgetwert abschlossen».
Investitionen entsprechen finanzpolitischem Zielwert
2024 erreichten die Nettoinvestitionen ins Verwaltungsvermögen 36.6 Mio. Franken (Vorjahr 9.7 Mio.). Im 5-Jahresdurchschnitt betragen diese 23.8 Mio. Franken, was dem finanzpolitischen Zielwert entspricht.
Für die folgenden Bruttoinvestitionen wurde 2024 am meisten ausgegeben: Liegenschaften (Neubau Notzimmer, Fertigstellung Ökihof): 1.4 Mio. Franken; Schulanlagen (Planung Erweiterung Guthirt, Erweiterung Herti): 15.0 Mio. Franken; Sport und Freizeit (Strandbaderweiterung, Umrüstung Naturrasen Herti Nord, Umgestaltung Brüggli): 4.8 Mio. Franken; Strassen und Verkehr (Baarerstrasse, Gubelloch, Alpen- und Gotthardstrasse, Grienbachstrasse, Projektierung Personenunterführung Guthirt, Oberallmendstrasse, Industriestrasse, Friedbachweg, General-Guisan-Strasse, Unterflurcontainer, Kunstbauten): 7.8 Mio. Franken; Stadtentwässerung: 3.3 Mio. Franken. Werkhof (Ersatz Fahrzeuge): 1.5 Mio. Franken.
Solide Stadtzuger Finanzen
Die Finanzen der Stadt Zug sind gesund. Die Eigenkapitalquote beträgt 86.9 Prozent und übertrifft das Ziel der städtischen Finanzstrategie von 50 Prozent deutlich. Die hohe Eigenkapitalquote bedeutet, dass ein grosser Teil des Vermögens durch Eigenkapital finanziert wird und weniger mit geliehenem Geld. Dies ist eine wichtige Grundlage für die finanzielle Stabilität der Stadt Zug. Sie gilt bei Finanzinstituten als zuverlässige Schuldnerin mit einer hervorragenden Bonität.
Durch den Wegfall der NFA-Beitrags der Zuger Gemeinden reduziert sich der Aufwand der Stadt Zug um 24.4 Mio. Franken. Sie trägt jedoch weiterhin eine hohe Last für den Zuger Finanzausgleich (ZFA) von insgesamt 79.5 Mio. Franken (Vorjahr 69.8 Mio.).
Das vergangene Geschäftsjahr zeigt, dass der vorliegende Rekordüberschuss nur dank der nicht erwarteten zusätzlichen Steuereinnahmen aufgrund von definitiven Veranlagungen bzw. der Auflösung von Reserven resultierte. Es ist nicht davon auszugehen, dass solche Sondereffekte auch in Zukunft auftreten werden. Ziel des Stadtrates ist es, die Stadtzuger Finanzen stabil zu halten, die anstehenden hohen Investitionen solide zu finanzieren und durch eine hohe Ausgabendisziplin ausgeglichene Ergebnisse zu erreichen. Deshalb beantragt der Stadtrat dem Grossen Gemeinderat, den Ertragsüberschuss von 144.0 Mio. Franken als Reserve auf die kumulierten Ergebnisse der Vorjahre zu buchen. Das Stadtparlament wird über die Verwendung des Ertragsüberschusses zusammen mit dem Rechnungsabschluss an seiner Sitzung im Juni 2025 befinden.
Ausblick
Der Stadtrat ist sich aber der volatilen Ertragssituation bewusst und hat deshalb bei der Hochschule Luzern (HSLU) im Zusammenhang mit der neuen Finanzstrategie ab 2026 eine Regional- und Makroökonomie Studie in Auftrag gegeben. Diese Studie umfasst sechs wichtige Themenfelder, welche für die Wirtschaft der Stadt Zug und die Entwicklung der Stadtfinanzen bis 2032 wichtig sein werden. Sie haben Einfluss auf das Steuersubstrat natürlicher und juristischer Personen sowie teilweise auch direkt auf die Einnahmen und Ausgaben der Stadt Zug. In dieser Studie sollen die Treiber sowie allfällige Hemmnisse der künftigen Steuererträge der Stadt Zug und Einflüsse auf ihre Einnahmen und Ausgaben analysiert werden, um die für die nächsten Jahre relevanten Rahmenbedingungen herauszuarbeiten.
In Mio. CHF | Rechnung 2024 | Budget 2024 | Rechnung 2023 |
---|---|---|---|
Erfolgsrechnung | |||
Total Aufwand | 336.7 | 380.1 | 361.1 |
Total Ertrag | 480.7 | 386.0 | 455.1 |
Jahresergebnis | 144.0 | 5.9 | 94.0 |
Investitionsrechnung | |||
Ausgaben | 37.6 | 73.6 | 26.4 |
Einnahmen | 1.3 | 1.5 | 16.7 |
Nettoinvestitionen ins Verwaltungsvermögen | 36.3 | 72.1 | 9.7 |
Bilanz | 31.12.2024 | 31.12.2023 | |
Bilanzsumme | 1'150.6 | 1'015.8 | |
Eigenkapitalquote | 86.9% | 85.0% | |
Fiskalerträge | |||
Natürliche Personen | 170.6 | 160.4 | 171.5 |
Juristische Personen | 174.1 | 109.9 | 163.6 |
Sondersteuern | 12.6 | 17.1 | 24.1 |
Total Fiskalerträge | 357.6 | 287.3 | 359.2 |